Autorin Hilke Veth bei der Lesung
Berlin – Lesung am Konfuzius Institut
Am 19. November las Hilke Veth aus ihrem Roman Abschied von Shanghai? Maskee! Wer sich trotz des kalten und regnerischen Wetters vor die Tür gewagt hatte, wurde mit einer interessanten Reise in die Gefühlswelten der Chinadeutschen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und gut 50 Jahre später mit dem China der Gegenwart belohnt.
Die Lesung wurde moderiert von Sören Vogler vom Konfuzius Institut, der ein aufmerksamer Gastgeber war. So erfuhren die Besucher von Hilke Veth, dass ihr Roman durchaus auch autobiografische Züge trägt, aber ihre Figuren größtenteils aus den Büchern, Erzählungen und Aufzeichnungen von Chinadeutschen zusammengesetzt sind. Bei der abschließenden Diskussion ergab sich ein bedenkenswerter Gesichtspunkt. Auf die Frage eines Besuchers, ob der Roman auch für Chinesen interessant sein könnte, antwortete eine Chinesin aus dem Publikum, dass ihr der Roman eine noch nicht bekannte historische Perspektive auf das Leben der Ausländer eröffne. Bisher habe sie nur von den Erzählungen ihrer Großeltern darüber gehört.
Nach der Lesung hatten die Besucher nicht nur die Möglichkeit bei kleinen Snacks noch weiter zu diskutieren, sondern auch die von Hilke Veth und Martina Bölck gestaltete Ausstellung zu ihrem Buch Ausgerechnet zu den Chinesen …: Deutschsprachige Abenteurerinnen in China, in dem 18 Frauenbiografien vorgestellt werden. Sie geben nicht nur einen Einblick in das Leben der Frauen in China, sondern vermittelt auch einen interessanten Einblick in die Zeitgeschichte.
Hilke Veth und Moderator Sören Vogler bei der Einführung. Im Hintergrund ein Teil der Posterausstellung, die auf dem Buch „Ausgerechnet zu den Chinesen…“ Deutschsprachige Abenteurerinnen in China von Martina Bölck und Hilke Veth (AvivA Verlag 2023) basiert. Sie widmet sich den Lebenswegen und persönlichen Eindrücken deutschsprachiger Frauen, die im 19. und 20. Jahrhundert China bereisten oder dort lebten. Die Frauen – darunter Forscherinnen, Missionarinnen, Journalistinnen und politisch Verfolgte – begegneten dem fremden China zum Teil mit kulturellen Vorurteilen. Die Aussstellung wurde bis zum Januar 2025 verlängert. Siehe auch unter Konfuzius Institut.