Nan Lu – eine fiktive Stadt in Westchina. Es ist das Jahr 1943, in China herrscht Bürgerkrieg und die japanischen Truppen dringen mit unvorstellbarer Brutalität ins Landesinnere vor. Die drohende Gefahr beeinflusst das Leben der Bewohner Nan Lus auf dramatische Weise. Atmosphärisch dicht erzählt Susanne Wantoch von dem Überlebenskampf der Bewohner in ihrem packenden Debütroman von 1948 und lässt uns teilhaben an diesem dunklen Kapitel der chinesischen Geschichte.
Die aus Österreich stammende Autorin Susanne Wantoch floh 1938 mit ihrem Mann vor der Verfolgung der Nazis nach Shanghai, lebte und arbeitete aber bis 1947 in Westchina und war Augenzeugin der dramatischen und umwälzenden politischen Ereignisse. Im Nachkriegsösterreich fühlte sie sich als »Feind im eigenen Land« – als Frau, Jüdin und Kommunistin blieb ihr ein literarischer Erfolg versagt.
70 Jahre nach der Veröffentlichung von Nan Lu möchte der Pirmoni-Verlag dazu einladen, eine zu Unrecht vergessene Autorin wiederzuentdecken. Ein biografisches Porträt Wantochs von Schriftsteller Erich Hackl und ein wissenschaftliches Nachwort von Tomas Sommadossi runden diese Neuausgabe ab.